|
|
Donnerstag, 24.06.99 --> Los Angeles-Hollywood
by Moeh
Als ich erwache... und mich belämmert umschaue in dem großzügigen
Zimmer... denke ich so, daß doch irgendwas fehlt. Nach 7stündiger
Konzentrationsphase und 4stündiger Suche wird mir klar, was
fehlt: Vadda. Aber da Vadda ja Vollprofi ist, denke ich mir, daß
er wahrscheinlich bei Rammstein im Hotel geblieben sein wird und
dann eben später zu uns stößt. Unten in der Lobby
treffe ich auf die anderen zerknautschten Gesichter...! Sie scheinen
alle noch ausgeschaltet zu sein. Wir verlassen das Hotel und hinterlassen
einen Zettel für Vadda, auf dem steht: ghdwij bhdwd nkldnweud
ncercciecb Nein... auf dem steht, daß wir ihn um 16:00 Uhr
am Hotel abholen, um dann direkt zum Flughafen zu fahren. Er solle
also dort warten, falls er zwischenzeitlich dort auftaucht. Wir
machen uns auf den Weg zur Melrose Avenue..., die Shoppingmeile
des Jahrhunderts...! Meile ist untertrieben... also keiner von
uns hat das eine oder andere Ende erreicht. Mit Karl gehen hier
komplett die Pferde durch und er gibt innerhalb von einer Stunde
ungefähr 40.000 $ aus. Wir anderen machen es ihm nach...,
und um nicht pleite zu sein, kaufen wir die ganze Straße
auf..., nehmen uns unser ausgegebenes Geld wieder aus der Kasse...
und verkaufen das ganze Ding wieder. Wirklich komisch... ein Trick,
den wir ja nun mehr als einmal angewandt haben in Amiland. Auf
die Schliche ist uns aber irgendwie keiner gekommen. Als wir uns
dann alle wieder zusammen eingefunden haben..., rufen wir (da
es schon 16:00 Uhr ist ) im Hotel an, um zu erfragen, ob dort
ein Mann mit einem zerplatzten Tintenfisch auf dem Kopf sitzt...???
Die Antwort war "Nein" oder "No", wie der gemeine Amerikaner zu
sagen pflegt. Nun erscheinen doch ein paar Sorgenfalten auf dem
einen oder anderen Gesicht. Wo ist Vadda??? Wir überlegen
kurz, den örtlichen Radiosender zu kaufen, um so nach ihm
suchen zu können, verwerfen dann aber doch die Idee und beschließen,
ihn dort zu suchen, wo er zuletzt gesehen wurde...: Im Rammstein-Hotel.
Die Frage, was wir denn machen, wenn er da nicht ist... stellten
wir uns lieber erst mal nicht...! Die Stimmung wurde zunehmend
angespannter, denn so langsam wurde die ganze Geschichte wirklich
knapp. Der Verkehrsfluß näherte sich obendrein auch
noch seinem Tiefpunkt. Als wir endlich herausgefunden hatten,
wie dieses Hotel gleich noch hieß... und vor allem wo es
ist... nix wie hin. Dort angekommen, stolpert Vadda gerade in
die Halle...! Mit engelsgleichem Gesicht sagt er uns, daß
er sich gerade ein Taxi zum Flughafen nehmen wollte. Nun hatten
wir "nur noch" eine Tasche in unserem Hotel abzuholen, die - wie
wir zwischendurch bemerkten - vergessen worden war. Egal wie...
irgendwie (fragt mich nicht WIE) haben wir es dann doch noch geschafft...
und erreichten endlich den Flughafen. Als das Scharmützel
mit der französischen Fluggesellschaft wieder zu beginnen
drohte... haben wir sie... ratet mal... gleich noch mal gekauft.
So war die Diskussion um das eine oder andere Kilo zuviel recht
schnell beendet. Als wir dann endlich in unserem Flieger saßen,
hörte ich ein siebenfaches "Puhhh". Die anderen Fluggäste
machten aus Solidarität gleich mit..., hatten es aber falsch
verstanden und machten alle Pups! Das stank..., deswegen warfen
wir die Stinker alle raus und hatten so auch ein bißchen
mehr Platz. Karl war wieder mal in Feierlaune und bestellte einen
Champagner nach dem anderen...! "Ist ja auch nicht viel drin..."
erklärte er sein Verhalten. Nach ein paar Stunden weigerte
sich die Stewardeß, ihm weitere Flüssigkeiten zu geben,
wenn er keine feste Nahrung zu sich nähme...! Karl ließ
sich nicht lumpen, bestellte sich gleich zwei Mahlzeiten und 8
Flaschen Champagner..., versteckte das Essen in seinen Hamsterbacken
und trank lustig weiter. Irgendwann wurde er dabei beobachtet,
wie er an einer neben ihm liegenden toten Kuh herumfuchtelte.
Was er daran fand oder findet, wissen wir auch alle nicht. Ich
mußte mich auf jeden Fall von diesem Anblick augenblicklich
übergeben. Ab da hieß der gute Titten-Karl nur noch
Euter-Kalle. Diesen Namen liebt er sehr..., und ich glaube, er
würde sich sehr freuen, wenn der eine oder die andere diesen
Namen auf einem der nächsten Konzerte mal zwischendurch rufen
könnte. Nun denn..., in Paris warn wieder alle Getränke
und diesmal komischerweise auch die Speisen alle, außerdem
war auch mal ein Ölwechsel und Luftnachgucken nötig.
Wir nutzten die Gelegenheit, um mal kurz von C nach D zu joggen...
beeilten uns dann aber doch, wieder in die Luft zu kommen, denn
es zog sich ein böser Fluglotsenstreik zusammen. Nach weiteren
800 Stunden landeten wir dann endlich in unserer zweiten Heimat
München. Warum wir 800 Stunden von Paris nach München
gebraucht haben? Der Kapitän hatte Herrn Jeh kurz auf den
Schoß genommen, um ihm mal das Cockpit zu zeigen. Der Kapitän
hatte nur kurz gefragt: "Sag mal Jehchen, warst du schon mal in
einem türkischen Männergefängnis?" Da ist der sonst
so bedachte Herr Jeh ausgerastet und hat den Kapitän im Klo
eingesperrt und selbst das Steuer übernommen, war ja sonst
auch keiner mehr da. Da Herr Jeh unter extremer Orientierungslosigkeit
leidet und über den Wolken die Verkehrsschilder immer so
schlecht zu lesen sind, er obendrein auch noch seine Brille nicht
geputzt hatte, dauerte es halt ein bißchen länger.
vorige Seite | nächste
Seite
|